Spendenbericht Indienhilfe 2012-13
Liebe
Freunde und Spender,
DANKE
!! vielmals von Herzen.
Euere
Unterstützung war wundervoll. Viele kleine und aber auch sehr große
Spendenbeträge kamen in den letzten Monaten Kindern in Indien
zugute.
Insgesamt
gingen 660 € im
ersten Halbjahr 2012 auf betterplace für das Waisenhaus in
Ambajipeta, Andhra Pradesh ein. Davon wurden neue Toiletten angebaut
und Moskitonetze angebracht. Fotos sind auf betterplace zu sehen:
http://www.betterplace.org/de/projects/9030-bessere-wohnverhaltnisse-fur-kinder-in-sudindien
Zu
Weihnachten konnte ich weitere 200€
dorthin überweisen für Weihnachtsgaben an Kinder, Witwen und
Leprakranke. Dieses Geld waren nicht zweckgebundene Spenden
Eurerseits.
Sehr
zur Enttäuschung der Verantwortlichen und Kinder in Ambajipeta
änderte ich meine Reisepläne und besuchte sie dieses Jahr nicht.
Wir bleiben aber weiter in regelmäßigem Kontakt und bei meiner
nächsten Reise will ich das wieder gutmachen.
Ich
blieb fünf Monate nur an einem Ort, Tiruvannamalai in Tamil Nadu –
Südindien.
Von
8.10.12 bis 8.3.13. Einer Stadt mit 200 000 Einwohnern, vielen
Dörfern ringsum, bekannt durch den Hl.Berg Arunachala, einen großen
Hindu-Tempel und Ramana Maharshi als Anziehungspunkt für spirituell
Reisende.
Es
gibt viele Ashrams und entsprechend viele Touristen zwischen Dezember
und Februar. Davon bekam ich aber nur am Rande etwas mit.
Ich
arbeitete als Volunteer mit behinderten Kindern in einer Tagesschule.
Dort
war ich sehr eingenommen....mein Herz war sehr mit diesen Kindern.
Ich
„musste“ meine Zeit dort dann auch quasi verlängern, um den
Kindern einerseits und den begonnenen Arbeiten andererseits gerecht
zu werden. ( und um mir selbst diesen Gefallen zu tun )
Die
Tagesschule gehört einer großen Organisation, Terre des hommes CORE
an http://tdhcore.org
die
sich über indische Gelder und Spenden aus Europa finanziert. Sie ist
eine unabhängige Organisation mit über 20 Projekten im Bereich
Kinder und Jugendliche, Prävention und Aufklärung. Die größten
europäischen Geldgeber sind mehr oder weniger kontinuierlich durch
Einzelpersonen dort vertreten. Ich bekam die Aufgabe, die Tagesschule
beratend zu unterstützen.
Es
gibt dort 40, z.T. schwerstbehinderte Kinder.
Alles
sind Kinder mit vordergründig mentaler Behinderung, meist aber
zusätzlich auch noch körperbehindert.
Downsyndrom-Kinder,
viele, z.T. schwerst-autistische Kinder, Epileptiker, Kinder mit
Cerebral Parese. Hyper- und hypoaktive Kinder, Kinder die nicht
sprechen, nicht hören, nicht gehen, nicht selbständig essen oder
auf Toilette gehen können.
Wer
sich mehr dafür interessiert : im April will ich mit einem Freund
einen Film schneiden, den wir gedreht haben. Und ich stelle Fotos für
einen Dia-Vortrag zusammen.
Ich
erhielt für diese Schule die unglaubliche Summe von rund 2400
€ Spendengeld aus Deutschland
!!! was ein enormes Geld für dortige Verhältnisse ist.
Hervorheben
möchte ich nur die
Spende
von Kindern für Kinder vom
AWO-Hort Stockdorf,
die
den Erlös ihres Weihnachtsbazars 785,98€ komplett nach Indien
schickten !!
Ein
Teil der Spenden kam auch wieder über betterplace:
http://www.betterplace.org/de/projects/11551-tagesschule-fur-behinderte-kinder
anderes
wurde mir privat überwiesen.
Mit
diesen Geldern wurde die Schule renoviert, zwei Gebäude mit allen
Räumen gestrichen, inklusive Türen und Fenster, eine neue
Bepflanzung und
Reparaturen
vorgenommen, ein Schrank gebaut, Gehhilfen, Therapiegeräte und
Rollstühle repariert. Neu angeschafft wurden Materialien für
Therapie und Unterricht, Montessori-Übungen, Spielzeug,
Therapiematten, Kissen, Bastmatten.....
Drei
Feste wurden gestaltet ( Diwali, Christmas und Pongal ) mit Kuchen,
Geschenken, Feuerwerk....
Es
fanden ein Musik-und ein Kunstprojekt mit je vier Einheiten statt.
Für die Kinder war das mit das Schönste, denn sie begannen mehr aus
sich heraus zu gehen, sich auszudrücken und Selbstwert zu entdecken.
Für
eine angemessene Aufwandsentschädigung kamen verschiedene
befreundete Musiker und eine Freundin, die in Italien als
Kunsttherapeutin gearbeitet hat.
Ich
besorgte Bambusstäbe als Rythmikinstrumente, eine Trommel und
Klangschale ( mit der ich speziell den autistischen Kindern Therapie
gab ), wir bastelten gemeinsam Shaker,
für
das Art-Project brauchten wir verschiedene Farben und Pinsel,
Papier....
Was
die Atmosphäre für Kinder und Lehrer, für alle Besucher, bleibend
verändert hat, ist das Wandbild, das Wall-Painting des jungen
einheimischen Künstlers Kumar, dessen Entstehen die Kinder
miterlebten.
Es
öffnet sie für eine größere Wahrnehmung ihres eigenen
Lebensumfeldes, der Landschaft, den Tieren ringsum. Und regte an
kreativ zu werden.
Kumar
malte den heiligen Berg Arunachala mit dem See, der sich – wenn es
nicht so trocken ist wie diesen Winter – direkt draußen vor dem
Dorf erstreckt. Außerdem einheimische Vögel und Haustiere.
Ich
hatte mir das Bild in der Schulhalle als etwas Beschützendes für
diese so sehr benachteiligten Kinder gewünscht.
Von
der Ausstrahlung dieses Gemäldes waren alle beeindruckt, es zog
sogar viele Besucher an.
Sehr
erfreulich war die Einstellung einer Sprachtherapeutin Anfang Januar,
die vielleicht indirekt auch etwas mit den nun frei-gewordenen
Geldern und einem wachgerufenem Interesse zu tun hatte. Sie ist
kompetent und sehr hilfreich, gibt Einzeltherapie und leitet die
Lehrer an.
Im
Februar konnte ich Verena, eine sehr liebenswerte Ergotherapeutin aus
Stuttgart, gewinnen, ab und zu als Volunteer zu den Kindern zu
kommen. Sie lebt in Tiruvannamalai mit ihrem kleinen Sohn, und
versprach mir, ein bißchen an den Kindern „dran“ zu bleiben.
Des
weiteren wurde von Dezember an eine zusätzliche Hilfskraft für ein
Jahr eingestellt, die bei anfallenden pflegerischen und
hauswirtschaftlichen Arbeiten hilft. Dort gab es eine deutliche
Unterbesetzung. Besonders als Hilfe für all diese Kinder, die sich
nicht allein an-und ausziehen, aufs Klo gehen können, sich nass
pinkeln...
Das
Gehalt für ein volles Jahr ist nun aus unseren Spendenmitteln
bezahlt!!
Dann
dokumentierte ich für Kinder und Lehrer vieles mittels Fotos.
Die
Kinder bekamen eine Fotowand mit Bildern über Erlebtes und jedes
Kind wurde einzeln fotografiert, so dass sie sich nun dort selbst und
als Gruppe wiederfinden können.
Die
Lehrer bekamen Dokumentationen über Montessori-Übungen,
Therapie-Möglichkeiten und das, was sie so mit den Kindern gemacht
hatten als Ansporn.
Dankend
erwähnen möchte ich auch die wertvolle Hilfe, die in Päckchen und
Paketen von Euch ankam: Stifte, Wachsmalkreiden, Süßigkeiten,
Theaterschminke, Spielsachen, Sandpapierziffern, Gummihosen für
inkontinente Kinder........ Super ! Alles wurde gebraucht, verwendet,
erfahren oder aufgegessen....Auch für das Angebot kostenlos
Hörgeräte zu beziehen.
Ich
habe diese Schule letzte Woche voller Wehmut verlassen, denn die
Kinder sind mir sehr ans Herz gewachsen. Gerade die
schwer-autistischen, zu denen ich eben eine zarte Beziehung aufgebaut
hatte.
Wundersamerweise
gibt es nun eine Frau in England, die meine Arbeit für ein Jahr
finanzieren möchte, wenn ich dort weiter arbeite.
Ich
kann diese Großzügigkeit noch gar nicht fassen.
Mit
weiteren ungebundenen Spenden ( 130€ ) konnte ich auch noch
bedürftige Menschen in Tiruvannamalai unterstützen:
Die
Familie, der ich letztes Jahr ein neues Dach finanzieren konnte,
bekam zwei Male je einen 25 kg Sack Reis;
ich
gab einem Mann, der am Fuße des Berges in einer offenen Hütte lebt,
Geld für ein neues Palmdach;
ein
Straßenjunge bekam zweimal Geld für neue Kleidung, eine Bettlerin,
die ich kannte, die vier Kinder hat, bekam Geld für Schulsachen und
Kleidung, zwei der schlecht verdienenden Mitarbeiterinnen von TdhCORE
bekamen Geld für die Kleidung ihrer zwei Kinder; Kleidung kaufte ich
auch selbst ein;
das
Vehikel eines geh-behinderten Mannes wurde repariert.
Alle
diese Menschen kenne ich persönlich. Euer Geld wurde gezielt
verwendet, und kam gut an.
Wer möchte, kann gerne ein Fotoalbum über skydrive erhalten.
Nun
bin ich zurück, mein Visa endete.
Ich
werde weiter in Kontakt mit meinen Projekten stehen, Spenden sammeln,
vielleicht einen Verein gründen und irgendwann sicher auch wieder
hinüber fliegen. Wann das sein wird, kann ich nicht sagen.
Ich
danke Euch allen für Euer Interesse und Eure großzügige
Unterstützung, meldet Euch wenn ihr noch Fragen habt oder dann gerne
mal den Film sehen wollt.
Auch
meinem Freund Jürgen, dem Filmer, sei hierfür schon mal gedankt.
Ein
besonderer Dank geht auch an meine Familie für ihre Unterstützung,
besonders an meinen Vater, und an meinen Freund Artur, der mir fast
ein Jahr Mietkosten ersparte und mich mitsamt all meinem Hab und Gut
solange beherbergte. Ohne Euch wäre ich nie nach Indien gekommen !
Schön,
dass so viel möglich ist und entstehen kann, wenn viele mitmachen.
Das bringt Menschen zusammen. Verbindet. Danke.
ein fotoalbum auf skydrive bzw. demnächst einen film und - wenn gewünscht - einen vortrag zu meiner persönlichen motivation und meinen erfahrungen in indien könnt ihr gerne anfragen.
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