Freitag, 22. März 2013




                                            Spendenbericht Indienhilfe 2012-13




Liebe Freunde und Spender,


 
DANKE !! vielmals von Herzen.


Euere Unterstützung war wundervoll. Viele kleine und aber auch sehr große Spendenbeträge kamen in den letzten Monaten Kindern in Indien zugute.


Insgesamt gingen 660 € im ersten Halbjahr 2012 auf betterplace für das Waisenhaus in Ambajipeta, Andhra Pradesh ein. Davon wurden neue Toiletten angebaut und Moskitonetze angebracht. Fotos sind auf betterplace zu sehen: http://www.betterplace.org/de/projects/9030-bessere-wohnverhaltnisse-fur-kinder-in-sudindien


Zu Weihnachten konnte ich weitere 200€ dorthin überweisen für Weihnachtsgaben an Kinder, Witwen und Leprakranke. Dieses Geld waren nicht zweckgebundene Spenden Eurerseits.

Sehr zur Enttäuschung der Verantwortlichen und Kinder in Ambajipeta änderte ich meine Reisepläne und besuchte sie dieses Jahr nicht. Wir bleiben aber weiter in regelmäßigem Kontakt und bei meiner nächsten Reise will ich das wieder gutmachen.


Ich blieb fünf Monate nur an einem Ort, Tiruvannamalai in Tamil Nadu – Südindien.

Von 8.10.12 bis 8.3.13. Einer Stadt mit 200 000 Einwohnern, vielen Dörfern ringsum, bekannt durch den Hl.Berg Arunachala, einen großen Hindu-Tempel und Ramana Maharshi als Anziehungspunkt für spirituell Reisende.

Es gibt viele Ashrams und entsprechend viele Touristen zwischen Dezember und Februar. Davon bekam ich aber nur am Rande etwas mit.


Ich arbeitete als Volunteer mit behinderten Kindern in einer Tagesschule.

Dort war ich sehr eingenommen....mein Herz war sehr mit diesen Kindern.

Ich „musste“ meine Zeit dort dann auch quasi verlängern, um den Kindern einerseits und den begonnenen Arbeiten andererseits gerecht zu werden. ( und um mir selbst diesen Gefallen zu tun )


Die Tagesschule gehört einer großen Organisation, Terre des hommes CORE an http://tdhcore.org

die sich über indische Gelder und Spenden aus Europa finanziert. Sie ist eine unabhängige Organisation mit über 20 Projekten im Bereich Kinder und Jugendliche, Prävention und Aufklärung. Die größten europäischen Geldgeber sind mehr oder weniger kontinuierlich durch Einzelpersonen dort vertreten. Ich bekam die Aufgabe, die Tagesschule beratend zu unterstützen.


Es gibt dort 40, z.T. schwerstbehinderte Kinder.

Alles sind Kinder mit vordergründig mentaler Behinderung, meist aber zusätzlich auch noch körperbehindert.

Downsyndrom-Kinder, viele, z.T. schwerst-autistische Kinder, Epileptiker, Kinder mit Cerebral Parese. Hyper- und hypoaktive Kinder, Kinder die nicht sprechen, nicht hören, nicht gehen, nicht selbständig essen oder auf Toilette gehen können.


Wer sich mehr dafür interessiert : im April will ich mit einem Freund einen Film schneiden, den wir gedreht haben. Und ich stelle Fotos für einen Dia-Vortrag zusammen.


Ich erhielt für diese Schule die unglaubliche Summe von rund 2400 € Spendengeld aus Deutschland !!! was ein enormes Geld für dortige Verhältnisse ist.


Hervorheben möchte ich nur die

Spende von Kindern für Kinder vom AWO-Hort Stockdorf,

die den Erlös ihres Weihnachtsbazars 785,98€ komplett nach Indien schickten !!


Ein Teil der Spenden kam auch wieder über betterplace: http://www.betterplace.org/de/projects/11551-tagesschule-fur-behinderte-kinder

anderes wurde mir privat überwiesen.


Mit diesen Geldern wurde die Schule renoviert, zwei Gebäude mit allen Räumen gestrichen, inklusive Türen und Fenster, eine neue Bepflanzung und

Reparaturen vorgenommen, ein Schrank gebaut, Gehhilfen, Therapiegeräte und Rollstühle repariert. Neu angeschafft wurden Materialien für Therapie und Unterricht, Montessori-Übungen, Spielzeug, Therapiematten, Kissen, Bastmatten.....

Drei Feste wurden gestaltet ( Diwali, Christmas und Pongal ) mit Kuchen, Geschenken, Feuerwerk....

Es fanden ein Musik-und ein Kunstprojekt mit je vier Einheiten statt. Für die Kinder war das mit das Schönste, denn sie begannen mehr aus sich heraus zu gehen, sich auszudrücken und Selbstwert zu entdecken.

Für eine angemessene Aufwandsentschädigung kamen verschiedene befreundete Musiker und eine Freundin, die in Italien als Kunsttherapeutin gearbeitet hat.
Ich besorgte Bambusstäbe als Rythmikinstrumente, eine Trommel und Klangschale ( mit der ich speziell den autistischen Kindern Therapie gab ), wir bastelten gemeinsam Shaker,

für das Art-Project brauchten wir verschiedene Farben und Pinsel, Papier....


Was die Atmosphäre für Kinder und Lehrer, für alle Besucher, bleibend verändert hat, ist das Wandbild, das Wall-Painting des jungen einheimischen Künstlers Kumar, dessen Entstehen die Kinder miterlebten.

Es öffnet sie für eine größere Wahrnehmung ihres eigenen Lebensumfeldes, der Landschaft, den Tieren ringsum. Und regte an kreativ zu werden.

Kumar malte den heiligen Berg Arunachala mit dem See, der sich – wenn es nicht so trocken ist wie diesen Winter – direkt draußen vor dem Dorf erstreckt. Außerdem einheimische Vögel und Haustiere.

Ich hatte mir das Bild in der Schulhalle als etwas Beschützendes für diese so sehr benachteiligten Kinder gewünscht.

Von der Ausstrahlung dieses Gemäldes waren alle beeindruckt, es zog sogar viele Besucher an.


Sehr erfreulich war die Einstellung einer Sprachtherapeutin Anfang Januar, die vielleicht indirekt auch etwas mit den nun frei-gewordenen Geldern und einem wachgerufenem Interesse zu tun hatte. Sie ist kompetent und sehr hilfreich, gibt Einzeltherapie und leitet die Lehrer an.


Im Februar konnte ich Verena, eine sehr liebenswerte Ergotherapeutin aus Stuttgart, gewinnen, ab und zu als Volunteer zu den Kindern zu kommen. Sie lebt in Tiruvannamalai mit ihrem kleinen Sohn, und versprach mir, ein bißchen an den Kindern „dran“ zu bleiben.


Des weiteren wurde von Dezember an eine zusätzliche Hilfskraft für ein Jahr eingestellt, die bei anfallenden pflegerischen und hauswirtschaftlichen Arbeiten hilft. Dort gab es eine deutliche Unterbesetzung. Besonders als Hilfe für all diese Kinder, die sich nicht allein an-und ausziehen, aufs Klo gehen können, sich nass pinkeln...


Das Gehalt für ein volles Jahr ist nun aus unseren Spendenmitteln bezahlt!!


Dann dokumentierte ich für Kinder und Lehrer vieles mittels Fotos.

Die Kinder bekamen eine Fotowand mit Bildern über Erlebtes und jedes Kind wurde einzeln fotografiert, so dass sie sich nun dort selbst und als Gruppe wiederfinden können.

Die Lehrer bekamen Dokumentationen über Montessori-Übungen, Therapie-Möglichkeiten und das, was sie so mit den Kindern gemacht hatten als Ansporn.


Dankend erwähnen möchte ich auch die wertvolle Hilfe, die in Päckchen und Paketen von Euch ankam: Stifte, Wachsmalkreiden, Süßigkeiten, Theaterschminke, Spielsachen, Sandpapierziffern, Gummihosen für inkontinente Kinder........ Super ! Alles wurde gebraucht, verwendet, erfahren oder aufgegessen....Auch für das Angebot kostenlos Hörgeräte zu beziehen.


Ich habe diese Schule letzte Woche voller Wehmut verlassen, denn die Kinder sind mir sehr ans Herz gewachsen. Gerade die schwer-autistischen, zu denen ich eben eine zarte Beziehung aufgebaut hatte.


Wundersamerweise gibt es nun eine Frau in England, die meine Arbeit für ein Jahr finanzieren möchte, wenn ich dort weiter arbeite.

Ich kann diese Großzügigkeit noch gar nicht fassen.

                                                                    

Mit weiteren ungebundenen Spenden ( 130€ ) konnte ich auch noch bedürftige Menschen in Tiruvannamalai unterstützen:

Die Familie, der ich letztes Jahr ein neues Dach finanzieren konnte, bekam zwei Male je einen 25 kg Sack Reis;

ich gab einem Mann, der am Fuße des Berges in einer offenen Hütte lebt, Geld für ein neues Palmdach;

ein Straßenjunge bekam zweimal Geld für neue Kleidung, eine Bettlerin, die ich kannte, die vier Kinder hat, bekam Geld für Schulsachen und Kleidung, zwei der schlecht verdienenden Mitarbeiterinnen von TdhCORE bekamen Geld für die Kleidung ihrer zwei Kinder; Kleidung kaufte ich auch selbst ein;

das Vehikel eines geh-behinderten Mannes wurde repariert.

Alle diese Menschen kenne ich persönlich. Euer Geld wurde gezielt verwendet, und kam gut an.

Wer möchte, kann gerne ein Fotoalbum über skydrive erhalten.


Nun bin ich zurück, mein Visa endete.

Ich werde weiter in Kontakt mit meinen Projekten stehen, Spenden sammeln, vielleicht einen Verein gründen und irgendwann sicher auch wieder hinüber fliegen. Wann das sein wird, kann ich nicht sagen.


Ich danke Euch allen für Euer Interesse und Eure großzügige Unterstützung, meldet Euch wenn ihr noch Fragen habt oder dann gerne mal den Film sehen wollt.

Auch meinem Freund Jürgen, dem Filmer, sei hierfür schon mal gedankt.


Ein besonderer Dank geht auch an meine Familie für ihre Unterstützung, besonders an meinen Vater, und an meinen Freund Artur, der mir fast ein Jahr Mietkosten ersparte und mich mitsamt all meinem Hab und Gut solange beherbergte. Ohne Euch wäre ich nie nach Indien gekommen !


Schön, dass so viel möglich ist und entstehen kann, wenn viele mitmachen. Das bringt Menschen zusammen. Verbindet. Danke.


















Sonntag, 6. Januar 2013

Die Malerrolle im Design ist nun real geworden

denn die Tagesschule für behinderte Kinder von TdhCore in Tiruvannamalai bekommt gerade einen neuen Anstrich.